Bachltag, Rauchengehen, Rosenkranzbeten
DER BACHLTAG
Mit dem Abend des 24. Dezember, endet die vor - weihnachtliche Fastenzeit, der Advent. Als Mittagessen gab es früher das „Bachlkoch“, ein einfaches Mehlkoch. Besuch um die Mittagszeit war unerwünscht. Er bedeutete Unglück im kommenden Jahr. Messer und Scheren werden geschliffen. Die „Bachlschneid“ ist besser und hält länger als ein Schliff an einem anderen Tag des Jahres, heißt es.
RAUCHENGEHEN UND ROSENKRANZBETEN
Das Rauchengehen und das Rosenkranzbeten, früher fester Bestandteil des weihnachtlichen Brauchtums in jeder Familie, findet heutzutage wohl nur noch in den Häusern statt, in denen fromme Menschen wohnen, die alte, religiöse Traditionen schätzen. Am frühen Abend nimmt der Hausherr eine alte Pfanne, holt Glut aus dem Ofen, gibt Weihrauch dazu und die trockenen Kräuter aus dem geweihten „Kräuterbuschn“, der dafür seit dem Sommer aufbewahrt worden ist und geht mit der duftenden Schale betend durch alle Räume des Hauses und in den Stall.
Er wird begleitet von einem weiteren Hausbewohner, oft einem Kind, das die Kerze trägt und die Weihwasserflasche. Mit diesem „Weihbrunn sprengt er jeden Raum“ des Hauses. Besonders günstig soll der Segen sein, wenn das Weihwasser aus Lourdes kommt. Wenn jemand aus der Verwandtschaft oder der Nachbarschaft auf eine Pilgerreise geht, ist das Weihwasser von dort ein sehr geschätztes Mitbringsel.
m Heiligen Abend geht der Hausherr mit der Weihrauchpfanne nicht nur durch alle Räume des Hauses sondern auch einmal rechts herum rund um sein Haus, am letzten Tag des Jahres geht er zweimal und am Vorabend des Festes der Heiligen drei Könige, am 5. Jänner, geht er dreimal um sein Haus. Niemals würde ein Vater „rauchen gehen“, wenn nicht alle Familienmitglieder im Haus sind. Wer zu dieser Zeit nicht im Hause wäre, der würde „hinausgeraucht“. Und das bedeutet für ihn Tod im kommenden Jahr. Wenn die Hausgemeinschaft dann, meist in der Küche, um eine Taufkerze versammelt ist, wird der Rosenkranz gebetet. Gibt es im Haus eine „Bachlkerze“, dann brennt diese im Herrgottswinkel oder bei der Hauskrippe vom ersten Rosenkranz bis zur Heimkehr des letzten Hausbewohners von der Christmette.
Viel gibt es immer zu erbitten: Gesundheit für Mensch und Tier, Glück im Haus und im Stall, Schutz vor Feuer und Unwetter, eine gute Ernte und Frieden in der Familie, der Verwandtschaft, in der Nachbarschaft und Frieden im Land. Für Kranke wird gebetet, und für Sterbende, dass ihnen das „Heimgehen“ leicht gemacht würde. Und überhaupt für eine gute Sterbstund’. Und gedankt wird für ein gutes Jahr, für eine glückliche Geburt, das Glück auf der Alm und dass der Blitz nicht eingeschlagen hat. In sehr frommen Familien wurden früher alle drei Rosenkränze gebetet, der schmerzhafte, der glorreiche und der freudenreiche. Das war für alle Beteiligten schon eine harte Zeit und sollte es wohl auch sein.
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