Die Mundartdichterin Reit Lisi.
ZURÜCK AN DER KREUZUNG; halten wir uns rechts und gehen bergseitig am Reitbauern vorbei. Das ist die Heimat der Elisabeth Stahl, weithin bekannt unter dem Namen Reit Lisi.
Und ein Gedicht von ihr kennen wir jetzt ja schon!
Elisabeth Stahl, geborene Herbst, wird am 5. September 1937 auf dem Reitbauernhof geboren. Sie geht in Unken zur Schule und heiratet 1959 Anton Stahl vom Möschlbauern. Gemeinsam bewirtschaften sie den Reitbauernhof und haben fünf Kinder. Im Alter von 48 Jahren trifft sie eine schwere, lebensbedrohende Krankheit. Sie beginnt zu schreiben. Was ihr nachts einfällt, wird sofort festgehalten und am Morgen ausgearbeitet. Themen sind immer wieder der Mensch und die Natur. Bäume spielen eine große Rolle in ihren Gedichten. Ihre Schwester, Maria Auer, die Emat Maridi, schickt Gedichte an die Zeitung. Es folgen erste Veröffentlichungen. Trude Flatscher, eine Verwandte, erkennt den hohen Wert der Texte und nimmt Kontakt auf zu Gretl Widauer, die zu einem bereits etablierten Kreis von Pinzgauer Heimatdichterinnen gehört. Bei der nächsten Lesung kann Lisi aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Aber Gretl Widauer trägt ihre Gedichte vor. Ab dem folgenden Jahr gehört die Reit Lisi zum anerkannten Kreis der Pinzgauer Mundartdichterinnen. Eine tiefe Religiosität hilft ihr, die Krankheit zu tragen. Und die Familie hilft. Ihre Gebete lauten nicht: „Lass’ mich leben“ sondern „Gib uns die Kraft, zu tragen, was Du uns auferlegst.“ An einem ganz traurigen Tag, als die Kraft zuende geht, geht das Telephon. Ein Spenderherz!
Es folgt der Rettungsflug nach Wien, eine erfolgreiche Operation und – Wochen später – eine Heimkehr nach Unken mit einem jungen Herzen. Es tut gut, mit Lisi zu reden. Sie denkt nach, was sie sagt, macht Sinn. Ich höre ihr gern zu. Und ich glaube ihr, wenn sie davon spricht, dass Krankheit einen Segen mit sich bringen kann. Und ich mag ihre Gedichte. Ich hoffe, Sie auch!
Zeit ham Zeit ham zan Wachsn zan Lachn und Rean. Zeit ham zan Leana und Gschicht’n ohean. Zeit ham zan Tröstn. Zeit ham für Di. Zeit ham zan Schaffn und Zeit ham für mi. Zeit ham zan Zruckschau auf die Sorgn und dös Schö. Zeit ham zan Lebm und Zeit ham zan Geh.
Schau vichi Schau vichi Bleib nit steh. So schnell is s’Vagehn. Schau vichi Nit zruck. Gib allwei a Bruck. Mag di koana vasteh. Schau vichi. Bleib nit steh.
Halt mi Halt mi, wenn i va lauta Freud schrei mecht. Halt mi du! Wenn i nimma woaß was i orichtn ku. Halt mi, wenn i va lauta Angst zitta. Halt mi du! Und stad wear, daß i wieda denkn ku.
Ein Wegkreuz hinter dem Hof, schönes Photomotiv und ein Wiesenweg wie im Bilderbuch. An einem klaren Tag kann man das Gipfelkreuz an der höchsten Erhebung des Gseng, am Wetterkreuz sehen.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
- Kramerwirtsbrücke oder Achnerbruck’n
- Flusshäuser
- Fellner Lack und alter Sportplatz auf der Fellner Au
- Gletscher Ei, ein Granit aus der Eiszeit vor 15.000 Jahren
- Schütterbadsteg und neue Brücke von 1991
- Großer Oberrainer Knogel
- Löwenquelle und Brunnengeist
- Badhaus von 1842, unterhalb von Schloss Oberrain
- Schütterbad – Badequelle, altes Heilbad und neuer Gasthof
- Festung Kniepass – Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
- „Wenn diese Straße erzählen könnte...“
- Innersbachklamm, klein, aber ein Erlebnis
- Holztrift aus den Reither Bergen zur Saline Reichenhall im 16. Jahrhundert
- Einpfarrung Reith, bis 1903 zur Gemeinde Unken, aber zur Pfarre St. Martin gehörig
- Der alte Hochreiter erzählt aus seinem Leben - Wilderergeschichten
- Die drei Brüder – Sage über die Entstehung der Felsformation
- Erstbesteigung der Alpa Wand 1951 durch zwei Loferer und einen Unkener
- Bergtod für Walter Mader und Walter Kedra
- Brechel- oder Badstub’n, früher bei jedem Hof, heute eine Seltenheit
- Gasthof „Zu den drei Brüdern“, zur Einkehr bestens empfohlen
- Reither Feuerwehrhaus - Löschgruppe von Reith, gegründet 1894
- Reither Kirche, gebaut 1670, dem Heiligen Kaiser Heinrich geweiht
- H.P. Wimmer, ein junger Künstler aus Reith
- Reither Brücke, neu erbaut 1998
- Die alte Kapelle an der Reither Brücke und der Schmerzensmann
- Radwandern im Saalachtal
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