Festung Kniepass – Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
WIR KOMMEN HINUNTER AUF DIE Au. Gern hätte ich Ihnen noch die alten Ahornbäume gezeigt. Sie wirkten wie greise, gebrechliche Damen aus der guten alten Zeit. Im Herbst 1999 mussten die meisten gefällt werden.
Diese Talenge jedenfalls ist seit undenkbaren Zeiten ein wichtiger strategischer Punkt. Große Heere haben an markanten Stellen oft ihr Zeichen hinterlassen. Das war schon zu Ramses‘ Zeiten so. Zuletzt haben die siegreichen Amerikaner der 42. Rainbow Division im Mai 1945 hier ihr Zeichen in Form eines großen Regenbogens an die Felswand gemalt. Von unbekannter Hand wurde der Regenbogen später überstrichen und als historische Landmarke 1999 wieder freigelegt.
Gleich nebenan erkennen wir eine Marmortafel zur Erinnerung an Erzbischof Markus Sitticus, der diese Straße 1614 ausgebaut hat.
Obwohl uns ein anderer SPAZIERGANG am jenseitigen Saalachufer entlang zur Festung führt, möchte ich Ihnen vom Gaissteig aus ein wenig über die Straße da drüben am Kniepass erzählen. Steht man selber auf dieser Straße, sieht man die Problematik nicht so deutlich wie vom hiesigen Ufer.
Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
Hochwasser und Überschwemmungen gefährden seit je her den Zugang zu den erzbischöflichen Gebieten Inner Gebirg. Immer wieder reißt die Achen die Brücke beim „kleinen Kniepass wie man bei der engen Stainwandt hinumb ferdt oder reydt“ weg.
AM ENDE DER AU fängt der Gaissteig an. Bald sehen wir am jenseitigen Ufer die Festung Kniepass, bereits 1350 im ältesten Urbar des Salzburger Landesarchivs als „Chniepoz“ urkundlich erwähnt. Ein anderer SPAZIERGANG führt uns zur Festung und zur Kalten Quelle, dort erfahren wir mehr über diese Geschichte.
Im Jahre 1613 ist die Brücke am Großen Kniepass wieder einmal baufällig. Die erzbischöfliche Hofkammer erteilt 1614 dem Hofbaumeister Santino Solari den Auftrag, ein Gutachten zu erstellen.Bisher verliefen die Brücken, die durch die wilden Wasser der Saalach immer so gefährdet waren, entlang der Felsmauer am linken Flussufer. Santino Solari will das Problem lösen, indem er die hölzernen Brücken ersetzt durch einen inden Felsen hineingehauenen Weg, der überdies höher über dem Wasserspiegel liegt als alle bisherigen Holzbauten. Trotz der anfänglich ablehnenden Einstellung der erzbischöflichen Hofkammer wird das gewagte Projekt in Angriff genommen. Georg Stainer, Steinbrecher aus Lofer, übernimmtden Auftrag.
Zur Erinnerung an den Ausbau lässt Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems am Kniepass eine Marmortafel anbringen: Marcus Sitticus ex comitibus in Altaemps, archiepus Salisburg et princeps viam hanc ad perpetua firmitate publica comoditati e durissmo silice aperuit. Anno Dni. et praesulatus II. MDCXIIII.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
- Kramerwirtsbrücke oder Achnerbruck’n
- Flusshäuser
- Fellner Lack und alter Sportplatz auf der Fellner Au
- Gletscher Ei, ein Granit aus der Eiszeit vor 15.000 Jahren
- Schütterbadsteg und neue Brücke von 1991
- Großer Oberrainer Knogel
- Löwenquelle und Brunnengeist
- Badhaus von 1842, unterhalb von Schloss Oberrain
- Schütterbad – Badequelle, altes Heilbad und neuer Gasthof
- Festung Kniepass – Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
- „Wenn diese Straße erzählen könnte...“
- Innersbachklamm, klein, aber ein Erlebnis
- Holztrift aus den Reither Bergen zur Saline Reichenhall im 16. Jahrhundert
- Einpfarrung Reith, bis 1903 zur Gemeinde Unken, aber zur Pfarre St. Martin gehörig
- Der alte Hochreiter erzählt aus seinem Leben - Wilderergeschichten
- Die drei Brüder – Sage über die Entstehung der Felsformation
- Erstbesteigung der Alpa Wand 1951 durch zwei Loferer und einen Unkener
- Bergtod für Walter Mader und Walter Kedra
- Brechel- oder Badstub’n, früher bei jedem Hof, heute eine Seltenheit
- Gasthof „Zu den drei Brüdern“, zur Einkehr bestens empfohlen
- Reither Feuerwehrhaus - Löschgruppe von Reith, gegründet 1894
- Reither Kirche, gebaut 1670, dem Heiligen Kaiser Heinrich geweiht
- H.P. Wimmer, ein junger Künstler aus Reith
- Reither Brücke, neu erbaut 1998
- Die alte Kapelle an der Reither Brücke und der Schmerzensmann
- Radwandern im Saalachtal
- Merkwürdigkeit aus der frühen Nazizeit
- Das Abdeckerhaus – Geschichten um den Abdecker oder Schinder
- Haus- und Hofmarken aus Reith
Der strenge Winter 1613 /1614 verzögert die Arbeiten. Georg Stainer ersucht die Hofkammer um eine Nachzahlung für den „Weg durch den Felsen am Wasser Khniepass“. Hof- und Dombaumeister Santino Solari selbst besichtigt die Baustelle auf der Durchreise und befürwortet das Ansuchen mit Erfolg.
1627 ist eine Brücke am Kniepass schon wieder dringend repararturbedürftig. Und wieder greift Santino Solari ein.
Bei einem Hochwasser im Jahre 1616 hatte sich die Saalach ein neues Bett gesucht. Mit Hilfe von Uferschutzbauten versucht man, den Fluss in sein altes Gerinne zurückzuführen um dadurch die Lukasbrücke im Auloch zu schützen.
Zu diesem Zwecke werden in den folgenden Jahren sogenannte Wegzimmer entlang der Straße errichtet. Sie dienen zur Lagerung von Holz und Baumaterialien, die für die Straßenerhaltung notwendig sind.
Das erste ist am Hohen Hallenstein und versorgt die Strecke bis zum Prechler Anger, das zweite im Hohen Kniepass wird 1649 errichtet und hat die Ausmaße 32 x 2,4 Meter. Das dritte liegt zwischen dem Schrankbaum und der Wachtstube, die 1643 erbaut worden war, das vierte Wegzimmer im Steinbruch beim Wappen stammt von 1639, das fünfte befindet sich zwischen Achpeunt und der Kramerbrüc kein Unken. Das sechste Wegzimmer schließlich befindet sich bei der Pichler Prant im Steinpass. Mit Hilfe dieser Bauvorräte können die häufigen Hochwasserschäden rasch beseitigt werden.
Zwischen dem sogenannten kleinen und großen Kniepass, zwei Felsengen, sehen wir auf der anderen Seite der Saalach eine kleine Talöffnung mit einer Raststätte.
Auf einem kleinen Plateau oberhalb der Raststätte steht seit 1995 der neue Schießstand, auf den die Unkener mit Recht stolz sind. Der alte Schießstand auf der Wiese hinter dem Gasthof Post musste, nicht nur aus Sicherheits- und Lärmbelästigungsgründen, aufgegeben worden. In großartiger Eigeninitiative und mit viel finanziellem und praktischem Einsatz der Mitglieder des Schützen- und Jägervereins Unken wurde der Ausbau der Anlage ermöglicht. Allen voran war Oberschützenmeister Rudolf Auinger, der Schützenmeister, der sicher mehr Zeit als je ein anderer vor ihm auf dem Schießstand verbracht hat.
Auf einem kleinen Plateau oberhalb der Raststätte steht seit 1995 der neue Schießstand, auf den die Unkener mit Recht stolz sind. Der alte Schießstand auf der Wiese hinter dem Gasthof Post musste, nicht nur aus Sicherheits- und Lärmbelästigungsgründen, aufgegeben worden. In großartiger Eigeninitiative und mit viel finanziellem und praktischem Einsatz der Mitglieder des Schützen- und Jägervereins Unken wurde der Ausbau der Anlage ermöglicht. Allen voran war Oberschützenmeister Rudolf Auinger, der Schützenmeister, der sicher mehr Zeit als je ein anderer vor ihm auf dem Schießstand verbracht hat.
Vom Schießstand werden Sie nichts sehen, möglicherweise
können Sie sich aber die manchmal merkwürdige Geräuschkulisse jetzt besser erklären.