Maria Himmelfahrt, Kräuterweihe
MARIÄ HIMMELFAHRT
Der 15. August, das Fest Mariä Himmelfahrt, ist wieder ein „Frautag“, ein Marienfeiertag. Schon Tage vor dem Fest werden Kräuter gesammelt und kunstvoll zu Sträußen gebunden, die in der Kirche vom Pfarrer bei der traditionellen Kräuterweihe gesegnet werden. In den Rauchnächten werden sie dem Vieh ins Futter gemischt, dem Weihrauch beigegeben und am Abend vor der Almfahrt im nächsten Frühjahr verfüttert.
Beitrag von Oberschulrat Ferdinand Robl, von 1956 bis 1960 Lehrer in Unken. „Im Sommer 1997 war ich als Melker bei den Schneiderbauernleuten auf ihren Almen im Heutal tätig. Da konnte ich das Rundherum um diesen Brauch zum ‚Hohen Frautag‘ erleben, der am 15. August gefeiert wird. Bereits Tage zuvor werden die Kräuter und Blumen gesammelt, die auf der Alm wachsen. Gerade zu dieser Jahreszeit, in der Mitte des August, stehen ja so viele Pflanzen in Hochblüte und das ergibt einen besonders bunten Blumenstrauß. Gartenblumen, wie Ringelblumen, werden bei uns nicht verwendet, sondern nur solche, die um die Alm herum gedeihen. Es sollten mindestens 9 verschiedene Kräuter sein: Fuchs Kreuzkraut, gelb Senecio ovatus Echter Dost, rot violett Origanum vulgare Frauenmantel, grünlich gelb Alchemilla Johanniskraut, gelb Hypericum Wasserdost, violett Eupatorium cannabinum Schafgarbe, weiß Achillea millefolium Ochsenauge, gelb Buphthalmum salicifolium Kälberkopf, weißlich Chaerophyllum villarsii Glockenblume, blau Campanula. Für unseren Kräuterbuschen benötigen wir ca. 5 Wassereimer voller Blumen. Am Vortag der Kräuterweihe beginnt nun das Binden des Buschens, der, wenn er fertig ist, etwa 15 kg wiegt. Um farbige Ringe in konzentrischen Kreisen zu erreichen, die in der Mitte des Straußes immer kleiner werden, wird folgende Methode angewendet: Die Kräuter werden vorerst nach Farben sortiert. Ein langes Brett wird der Länge nach an die Hausmauer gelehnt, damit die Blumenköpfe in einer Ebene zu liegen kommen und einen geraden Abschluss haben. Als erstes wird das gelbe Kreuzkraut aufgelegt, dabei wird darauf geachtet, dass die Blumenköpfe am Brett schön anstoßen. Die erste Lage erreicht eine Länge von guten 150 cm. Die zweite rote Lage wird an beiden Enden eingerückt, so dass die Lage kürzer wird. So wird auch mit den anderen Lagen vorgegangen. Die letzte Lage ist die kürzeste. Schließlich wird das Ganze von einer Seite zur anderen gerollt. Dabei wird darauf geachtet, dass die Kräuter ganz eng aneinander gedrückt werden. Dadurch entstehen die bunten Farbkringel Farbkreise, die nach innen immer kleiner werden. Der ganze Strauß wird jetzt fest gebunden. Die Stängel werden auf ca. 50 cm gerade geschnitten. Dieser Wunderstrauß wird nun in ein weites Holzschaff mit Wasser gestellt. Am Frautag wird er zur Kirche gebracht. Viele solche Kräuterbuschen stehen dann vor den Seitenaltären und werden geweiht. Wieder zuhause, wird der Buschen als Schmuck in den Hausgang gestellt, später getrocknet und in einer Schachtel auf dem Heuboden aufbewahrt. Vor den Rauchnächten, dem Heiligen Abend, Silvester und dem Vorabend zum Fest der Heiligen drei Könige, werden die trockenen Kräuter in vier Teile geteilt. Ein Teil wird zum Gleckert gemischt und dem Vieh in den drei Rauchnächten zum Fressen gegeben. Das Gleckert, das ist feines Heu, Salz und Körnerschrot. Eine handvoll davon, die Stiele, wird jeweils beim Rauchengehen in die Glut gestreut. Der vierte Kräuterteil wird dem Vieh an dem Morgen verfüttert, an dem es wieder auf die Alm geht als Schutz für den Almsommer.“
Mit Mariä Himmelfahrt beginnt der „Frauendreißiger“, eine Zeit mit ganz vielen Marienfeiertagen wie Mariä Krönung, Mariä Geburt, Mariä Namen, Mariä Schmerzen. In dieser Zeit finden die großen Marienwallfahrten statt.
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