Fasching, Fastenzeit, Beichttage
Fasching in der Nachkriegszeit
Der Tradition entsprechend findet am Faschingssamstag der Musiker-Maskenball statt. Nicht in jedem Jahr findet ein Faschings - Umzug statt. Aber wenn, dann werden die Geschehnisse der vergangenen Jahre auf humorvolle Weise dargestellt. In jüngerer Zeit sind diese Umzüge selten aber wenn, dann immer aufwendiger geworden.
Nur wer wirklich über die UnkenerInnen und das Dorfgeschehen Bescheid weiß, kann über die durch die verschiedenen Wagen dargestellten Begebenheiten wirklich herzhaft lachen. Wochenlang wird an der Gestaltung der Wagen gearbeitet. Man gibt sich große Mühe beim Bau und das Ergebnis zeugt dann von ganz subtilem Humor und großem Einfallsreichtum.
Kinderfasching um 1944
Ein anständiges Dorf hat natürlich auch seine Faschingszeitung. Kein Anlass wird da übersehen! Wem bloß all die Reime einfallen? Na, ja, die Einheimischen wissen es wohl! Kulinarisch zu erwähnen - die Faschingskrapfen. Am Faschingsdienstag wurde früher der Fasching „eingegraben“. Am Aschermittwoch ist dann alles vorbei! Kehraus und Heringsschmaus sind ganz neue Gepflogenheiten.
DER ASCHERMITTWOCH UND DIE FASTENZEIT
Am Aschermittwoch ist Kirchgang angesagt, man bekommt ein Aschenkreuz auf die Stirn, ein Zeichen für Umkehr und Sühne. Strenger Fasttag. Und doch gibt es auch da etwas besonderes zu essen, allerdings nicht zum satt werden: die Fastenbrezen.
ST. VALENTIN
Das Fest des Heiligen Valentin am 14. Februar wurde früher nur als Namenstag aller Valentins gefeiert. Aus dem angelsächsisch / amerikanischem Raum kommend, wird es mehr und mehr Mode, sich an diesem Tag mit Blumen bei lieben Menschen in Erinnerung zu bringen und ein übers Jahr ausstehendes „Danke schön“ zu sagen. Immer noch hängt diesem Tag der Ruch an, eine Erfindung geschäftstüchtiger Blumenhändler zu sein. Blumen geschenkt zu bekommen ist aber gerade nach der Winterzeit, wo alle so licht- und farbenhungrig sind eine besondere Freude. Warum also nicht!
JOSEFITAG
Der 19. März ist der Namenstag des Heiligen Josef, Schutzpatron der Zimmerleute und Namenspatron vieler Unkener, die Sepp heißen. Der Josefitag ist bei uns ein recht stiller, inoffizieller Feiertag, wie ja auch der Heilige Josef ein ganz bescheidener, stiller Mensch gewesen sein soll. Am 20. März ist Frühlingsanfang. Am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond ist Ostern. Und weil nur alle vier Wochen der Vollmond scheint, errechnet sich davon rückwirkend zum 20. März, dem Frühlingsanfang, das veränderliche Datum des Aschermittwoch und die 40tägige Fastenzeit. Sie soll an die 40 Tage Jesu in der Wüste erinnern. Vom Aschermittwoch aus errechnet sich dann rückwirkend ein mehr oder weniger langer Fasching.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
- Kramerwirtsbrücke oder Achnerbruck’n
- Flusshäuser
- Fellner Lack und alter Sportplatz auf der Fellner Au
- Gletscher Ei, ein Granit aus der Eiszeit vor 15.000 Jahren
- Schütterbadsteg und neue Brücke von 1991
- Großer Oberrainer Knogel
- Löwenquelle und Brunnengeist
- Badhaus von 1842, unterhalb von Schloss Oberrain
- Schütterbad – Badequelle, altes Heilbad und neuer Gasthof
- Festung Kniepass – Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
- „Wenn diese Straße erzählen könnte...“
- Innersbachklamm, klein, aber ein Erlebnis
- Holztrift aus den Reither Bergen zur Saline Reichenhall im 16. Jahrhundert
- Einpfarrung Reith, bis 1903 zur Gemeinde Unken, aber zur Pfarre St. Martin gehörig
- Der alte Hochreiter erzählt aus seinem Leben - Wilderergeschichten
- Die drei Brüder – Sage über die Entstehung der Felsformation
- Erstbesteigung der Alpa Wand 1951 durch zwei Loferer und einen Unkener
- Bergtod für Walter Mader und Walter Kedra
- Brechel- oder Badstub’n, früher bei jedem Hof, heute eine Seltenheit
- Gasthof „Zu den drei Brüdern“, zur Einkehr bestens empfohlen
- Reither Feuerwehrhaus - Löschgruppe von Reith, gegründet 1894
- Reither Kirche, gebaut 1670, dem Heiligen Kaiser Heinrich geweiht
- H.P. Wimmer, ein junger Künstler aus Reith
- Reither Brücke, neu erbaut 1998
- Die alte Kapelle an der Reither Brücke und der Schmerzensmann
- Radwandern im Saalachtal
- Merkwürdigkeit aus der frühen Nazizeit
- Das Abdeckerhaus – Geschichten um den Abdecker oder Schinder
- Haus- und Hofmarken aus Reith
BEICHTTAGE
Schon 14 Tage vor dem Palmsonntag werden die Beichttage für die einzelnen Ortsteile bekannt gegeben. Für den Bauern war es früher wichtig, frühzeitig disponieren zu können, denn für Knechte und Mägde war dieser Tag arbeitsfrei.
Wie früher, werden auch heute die Beichttage nach Ortsteilen eingeteilt, damit jeder Unkener seiner Christenpflicht nachkommen kann. Die Einteilung der Ortsteile entspricht heute noch der der alten Zechen: Unken Dorf, Niederland, Reith, Unkenberg und Gföll. Zusätzlich gibt es noch einen sechsten Beichttag für alle. Für den Dorfpfarrer allein ist diese Aufgabe nicht zu lösen. Das war sogar in den Zeiten schwierig, als ihm noch ein Kooperator zur Seite stand. So schickt der Bischof ihm meistens eine Aushilfe. Kein Wunder, dass die Dorfbewohner ganz gern zu einem fremden Beichtvater gehen. Seine Sünden dem langjährig persönlich bekannten Pfarrer zu erzählen, das fällt nicht leicht! Nach der Absolution wurde durch einen heute noch vorhandenen kleinen Spalt unter dem Holzgitter der Rokoko-Beichtstühle vom Beichtvater das Beichtbild mit Jahreszahl durchgeschoben. Nicht selten mussten früher alle Familienmitglieder und das Gesinde ihr Beichtbild abends beim Bauern vorzeigen. Weil alle am gleichen Tag gebeichtet haben mussten und auf dem Beichtbild der Vermerk „Osterbeichte“ mit Jahrszahl angegeben war, gab’s ` kein Mogeln. Heute werden die alten Beichtstühle nicht mehr benützt. Die Turmkammer ist jetzt das Beichtzimmer. Man war doch schon immer froh, die Beichte hinter sich zu haben. Und früher gab es auch etwas, worauf man sich freuen durfte: Würstl oder ein Lüngerl und ein Bier beim Kirchenwirt. Solche Genüsse hat man sich selten im Jahr gegönnt! Katharina Hörterer, eine Motzenwirttocher aus unserer bayerischen Nachbarschaft, die bis 1952 zur Kirche in Unken eingepfarrt war, ist heute Seniorchefin des Gasthof Hörterer in Hammer. Sie erinnert sich gut daran, wie die Ristfeuchter und Mellecker in Festagskleidung, alle am gleichen Tag, zu Fuß nach Unken wanderten, wenn sie Beichttag hatten. Die Motzenwirtfamilie kehrte immer beim Flatscherbauern zum Kaffee ein. Die Flatscherleut’ gingen dann einmal im Jahr zum Motzenwirt zum „Würschtlessen“.
„...und mindestens zur österlichen Zeit...“ Beichtbild aus Unken von 1936
BEICHTTAGE
Schon 14 Tage vor dem Palmsonntag werden die Beichttage für die einzelnen Ortsteile bekannt gegeben. Für den Bauern war es früher wichtig, frühzeitig disponieren zu können, denn für Knechte und Mägde war dieser Tag arbeitsfrei.
Wie früher, werden auch heute die Beichttage nach Ortsteilen eingeteilt, damit jeder Unkener seiner Christenpflicht nachkommen kann. Die Einteilung der Ortsteile entspricht heute noch der der alten Zechen: Unken Dorf, Niederland, Reith, Unkenberg und Gföll. Zusätzlich gibt es noch einen sechsten Beichttag für alle. Für den Dorfpfarrer allein ist diese Aufgabe nicht zu lösen. Das war sogar in den Zeiten schwierig, als ihm noch ein Kooperator zur Seite stand. So schickt der Bischof ihm meistens eine Aushilfe. Kein Wunder, dass die Dorfbewohner ganz gern zu einem fremden Beichtvater gehen. Seine Sünden dem langjährig persönlich bekannten Pfarrer zu erzählen, das fällt nicht leicht! Nach der Absolution wurde durch einen heute noch vorhandenen kleinen Spalt unter dem Holzgitter der Rokoko-Beichtstühle vom Beichtvater das Beichtbild mit Jahreszahl durchgeschoben. Nicht selten mussten früher alle Familienmitglieder und das Gesinde ihr Beichtbild abends beim Bauern vorzeigen. Weil alle am gleichen Tag gebeichtet haben mussten und auf dem Beichtbild der Vermerk „Osterbeichte“ mit Jahrszahl angegeben war, gab’s ` kein Mogeln. Heute werden die alten Beichtstühle nicht mehr benützt. Die Turmkammer ist jetzt das Beichtzimmer. Man war doch schon immer froh, die Beichte hinter sich zu haben. Und früher gab es auch etwas, worauf man sich freuen durfte: Würstl oder ein Lüngerl und ein Bier beim Kirchenwirt. Solche Genüsse hat man sich selten im Jahr gegönnt! Katharina Hörterer, eine Motzenwirttocher aus unserer bayerischen Nachbarschaft, die bis 1952 zur Kirche in Unken eingepfarrt war, ist heute Seniorchefin des Gasthof Hörterer in Hammer. Sie erinnert sich gut daran, wie die Ristfeuchter und Mellecker in Festagskleidung, alle am gleichen Tag, zu Fuß nach Unken wanderten, wenn sie Beichttag hatten. Die Motzenwirtfamilie kehrte immer beim Flatscherbauern zum Kaffee ein. Die Flatscherleut’ gingen dann einmal im Jahr zum Motzenwirt zum „Würschtlessen“.