Die Pest im Salzburger Land – Marterl und Totenläden – Brauchtum
WIR KOMMEN an ein Marterl, ein im Gebirge häufig anzutreffendes christliches Kleindenkmal zur Erinnerung an Unfall oder Tod. Ein Gebet und ein frommer Gedanke soll der armen Seele schneller in den Himmel verhelfen und der Wanderer soll sich der Begrenztheit seiner eigenen Lebenszeit bewusst werden.
RECHTS WIEDER ein Innehalten beim Bild des Gegeißelten. Wir stehen vor der sogenannten Pestsäule. Und weil jetzt gleich noch ein Wegkreuz kommt, gibt es eine große Wahrscheinlichkeit, dass sich auf dem Feld zu unserer Linken ein Massengrab zu Zeiten der Pest befunden hat. Pestopfer wurden üblicherweise außerhalb der Siedlungen vergraben.
Die Pest war Jahrhunderte lang eine Geißel der Menschheit. Die verheerendste Katastrophe brachte die Beulenpest von 1348 / 49. Damals starb an dieser Seuche ein Drittel der Bevölkerung Europas. Bei uns im Pinzgau verödeten 17% der Bauernhöfe. Der Heilige Sebastian, Schutzherr gegen diese Krankheit, hatte alle Hände voll zu tun. In (Reichen) Hall und Salzburg weigerten sich Geistliche, die Beichte zu hören und die letzte Ölung zu spenden, denn das bedeutete für ganze Klostergemeinschaften Ansteckung und oft beinahe das Aussterben. Gesunde Mönche wurden in sichere Gegenden gebracht, verbliebene zu ihrem Dienst gezwungen. Es gab kein Mittel gegen „das gyftig Fiber der Pestilenz“. Immer wieder trat die Seuche auf, meist entlang der Handelsstraßen, so kam sie wohl auch in unser Dorf. Die letzte Pestepidemie im Salzburger Land wütete 1713 / 14.
Und noch einmal werden wir an den Tod erinnert: am alten Neuhauser Heustadel sehen wir, stark verwittert zwar, und ohne Hilfe nicht mehr lesbar, vier Totenläden. Es war früher Brauch, dass Tote daheim in der Stube aufgebahrt wurden. Man legte sie auf solche Bretter, bis der Sarg angefertigt war. Nach der Beerdigung wurden diese, versehen mit einer Inschrift in Erinnerung an den „Ehrengeachteten...“ am Weg, den der Leichenzug nahm, aufgehängt.
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