Das Altarbild und der Maler Joseph Gold
UND DANN SIND WIR OBEN bei der Kapelle. Ihr Alter ist nicht zu erfahren. Keine Jahreszahl im First! Der alte Opferstock rechts von der schönen, alten Türe gibt uns den einzigen Hinweis. Im Jahre 1693, so die alten Schriften im Pfarrhof, wurde eine kleine Einnahme verbucht. Ich muss meinen „Taler“ in diesen Opferstock werfen und versuche mit dieser Geste Zugang zu den Altvorderen und ihrer Gläubigkeit zu finden. Und so, wie das Blöken der Schafe seit biblischen Zeiten gleich klingt, so klingt es auch jetzt gleich wie vor 3oo Jahren. Und das hat nichts mit Geld zu tun!
Das Innere, ein schlichter Raum mit altem Gestühl, bemalt, um edles Holz vorzutäuschen. Ebenso der „Marmorstein“ rund um den Altar. Man hätte doch so gern das schönste und edels - te Material verwendet, aber man war ja nicht reich genug. Unter dem gestickten Altartuch ein ganz rührendes „Heiliges Grab“. Jesus ist so tot und das Englein ist so traurig!
Das Altarbild zeigt die Todesstunde auf Golgatha. Joseph Gold hat es gemalt. Josef Gold wurde am 2. Februar 1840 in Bruck an der Glocknerstraße geboren. Er war ein vielgefragter Kirchenmaler seiner Zeit.
Künstlerisch wird er der Gruppe der Nazarener zugeordnet, frühen Vorläufern des Jugendstils. Bei seinem Vater erlernte er zunächst das Tischlerhandwerk, versuchte sich schon früh als Maler und kam durch einen einflussreichen Förderer zu Prof. Moritz von Schwind nach Mün chen. Wir finden seine Werke u.a. in Mittersill, Nie - dernsill, in der Hochzeitskirche von Gerling, in Waidring, Köstendorf, Ried und Kitz bühel. Wir begegnen Josef Gold auch in der Antonikapelle an der Straße bei Hallenstein.
Dort hat man 1889 das alte Antoniusbild, das von den Franzosen während der Freiheits kriege von einer Kugel durchlöchert worden war, ersetzt und „vom rühmlichst bekannten Maler Gold in Salzburg ein ganz neues, naturgetreues Bild (!) des Heiligen malen lassen.“ Am 15. Mai 1922 starb Josef Gold in Salzburg. Früher waren die Wände noch voller Votiv - tafeln, Krücken und Prothesen, die in Dank - barkeit und zur Erinnerung hier platziert wurden. Leider hat gedankenloser Vandalismus, geschmacklose Sammlerleidenschaft und ein Mangel an Achtung vor dem Glauben anderer diesen Platz verändert. Gleich geblieben ist das Bedürfnis der Menschen, ihre lieben Toten in der Obhut dieses gnadenvollen Orts zu lassen. Die vielen Sterbebilder, nicht nur von Einheimischen, sind ein Zeugnis. Hinter der Türe: eine Station des alten Kreuzweges.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
- Kramerwirtsbrücke oder Achnerbruck’n
- Flusshäuser
- Fellner Lack und alter Sportplatz auf der Fellner Au
- Gletscher Ei, ein Granit aus der Eiszeit vor 15.000 Jahren
- Schütterbadsteg und neue Brücke von 1991
- Großer Oberrainer Knogel
- Löwenquelle und Brunnengeist
- Badhaus von 1842, unterhalb von Schloss Oberrain
- Schütterbad – Badequelle, altes Heilbad und neuer Gasthof
- Festung Kniepass – Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
- „Wenn diese Straße erzählen könnte...“
- Innersbachklamm, klein, aber ein Erlebnis
- Holztrift aus den Reither Bergen zur Saline Reichenhall im 16. Jahrhundert
- Einpfarrung Reith, bis 1903 zur Gemeinde Unken, aber zur Pfarre St. Martin gehörig
- Der alte Hochreiter erzählt aus seinem Leben - Wilderergeschichten
- Die drei Brüder – Sage über die Entstehung der Felsformation
- Erstbesteigung der Alpa Wand 1951 durch zwei Loferer und einen Unkener
- Bergtod für Walter Mader und Walter Kedra
- Brechel- oder Badstub’n, früher bei jedem Hof, heute eine Seltenheit
- Gasthof „Zu den drei Brüdern“, zur Einkehr bestens empfohlen
- Reither Feuerwehrhaus - Löschgruppe von Reith, gegründet 1894
- Reither Kirche, gebaut 1670, dem Heiligen Kaiser Heinrich geweiht
- H.P. Wimmer, ein junger Künstler aus Reith
- Reither Brücke, neu erbaut 1998
- Die alte Kapelle an der Reither Brücke und der Schmerzensmann
- Radwandern im Saalachtal
- Merkwürdigkeit aus der frühen Nazizeit
- Das Abdeckerhaus – Geschichten um den Abdecker oder Schinder
- Haus- und Hofmarken aus Reith