Die Geschichte vom unterirdischen Gang
Der Weg für die geistlichen Herren zur Kirche gab Anlass zu einer wundersamen Geschichte, die jeder im Dorf kennt aber keiner wirklich glauben oder bestätigen kann. Vom Dachboden des alten Pfarrhauses gäbe es eine Rutsche bis unter die Erde und von dort gäbe es einen unterirdischen Gang unter dem Kirchgraben bis hinauf zur Sakristei. Der Gang sei allerdings eingefallen, man hätte irgendwann eine Bibel und einen Kinderwagen im Erdreich gefunden.
Na so was! Älter geworden, habe ich die alte Geschichte aufgegriffen, genau so, wie das Interesse für den Keller und das Gefängnis, und überhaupt keinen historischen Hinweis auf die Herkunft dieses Gerüchtes gefunden. Zu keiner Zeit war unsere Kirche eine Wehrkirche in die man bei Gefahr hätte flüchten können. Es gab auch keine Situation in den Jahrhunderten seit es den Pfarrhof gibt, in der das sinnvoll oder notwendig gewesen wäre.
Mein persönlicher Versuch, die Geschichte zu deuten, sieht so aus: vom Pfarrhof aus gab es eine kleine Brücke über den offenen Kirchgraben und einen recht steilen, mit Holz überdachten Steig hinauf zum heutigen Kirchenwirt. So hatten die Priester auch bei schlechtem Wetter, Schnee und Regen, die Möglichkeit, halbwegs trockenen Fußes zur Kirche zu gelangen.
Aus diesem überdachten „Gang“ müsste dem- nach im Volksmund irgendwann ein unterirdi- scher Gang geworden sein. Für die Rutsche aus dem Dachboden in den Keller habe ich keine Erklärung. Beim Öffnen des Kellers wurde natürlich auch auf mögliche alte Türstöcke geachtet aber kein Hinweis auf diese Geschichte gefunden. Der Türstock der Türe, die einmal in den Keller hin- einführte war offenbar vor langer Zeit einmal zusammengebrochen, in den Raum hinein ge- fallen und lag auf dem Boden. Dort lag auch ein kleiner Puppenwagen. Alles total vermorscht und in wenigen Tagen nach Öffnung des Keller- raumes und der Luftzufuhr war beides zur Unkenntlichkeit zerfallen. Somit behält das alte Haus immer noch ein Geheimnis.
In den frühen 60er Jahren hat Marianne Sturm, Besitzerin der Bäckerei, das ehemalige Pfarrhaus gekauft. Sie verhinderte damit, dass dort eine weitere Bäckerei eröffnete. Unsere Bäckin fühlte sich immer für die Versorgung der Unkener mit Brot zuständig. Das beweist auch, dass sie während der Kriegsjahre bei der Hintermühle und auf der Post Mehldepots angelegt hatte. Als die Loferer Bäcker in Unken um Mehl anfragten musste sie ablehnen, weil sonst die Versorgung der Unkener in Frage gestellt worden wäre.
Fast parallel zum Ortnergassl verläuft der Flatscherbichl bergan. Er war die Hauptstrasse bevor die heutige Straße über dem Kirchgraben gebaut wurde
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