Der Lummer Maxi, Georg v. Kaufmann und Ehrenbürger Peter Haider, Pichlerbauer
WIR KOMMEN AN den Wasserfall. Keiner kann sich der Faszination eines natürlichen Wasserfalls entziehen, egal, ob er rauscht oder wenig Wasser führt und eher ein „Wasserstaubschleierfall“ ist. Dies ist das klare sauerstoffreiche Wasser für die Forellenteiche.
WEITER GEHT ES und schon wieder kommt eine Bank zum Ausruhen. Und noch einmal ein Bachbett und eine Brücke wie auf einem Schutzengelbild.
An dieser Stelle möchte ich Ihnen empfehlen, sich bald eine Bank auszusuchen, um schon ein wenig „vorauszulesen“. Es gibt gleich noch eine Reihe von Geschichten aber bald keine Bank mehr, um dies geruhsam zu tun. Und das Jausenstüberl an unserem weiteren Weg hat leider nicht an allen Tagen geöffnet.
Rechts unter uns, der renovierte Lummerhof, mit der Solaranlage auf dem Dach. Von hier aus ein freundliches Gedenken an den Lummerbauern Maximilian Dufter jun., den Lummer Maxi (∗1920 – †1997). Er war als junger Soldat in Finnland gewesen und brachte von dort den Unkenern den Schi- Langlauf mit. Angeregt durch ihn, wurde der Langlauf aber erst richtig bekannt durch Georg von Kaufmann, von 1953 - 1972 Leiter, zuletzt Forstdirektor, des Bayerischen Forstamtes Unken. Georg von Kaufmann war ein großer Sportler. 1929 wurde er Studenten-Skiweltmeister bei den akademischen Weltmeisterschaften in Davos. Er trug 1936 die Fahne der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Garmisch Partenkirchen und war bester Mitteleuropäer im 18 km Langlauf Er machte den Langlauf nicht zuletzt deshalb populär, weil er ihn mit seiner ganzen Familie, seiner Frau und den Kindern Girgl, Eva und Vero - nika betrieb. Die Winter in den Siebziger Jahren waren noch viel schneereicher als heute und in der Talebene von Unken gab es mehrere Loipen.
RECHTS UNTER uns, der Schilcherhof mit einem Marmortürstock und der Jahrszahl 1605. Der Schilcherhof wird schon lange nicht mehr als Bauernhof bewirtschaftet, er beherbergt Ferienwohnungen. Wieder ein Hochsitz und eine Bank, nach dem A-Mast links sogar eine ganz versteckte, dann zweigt nach links der Weg zum Pichlerbauern ab. Bemerkenswert sind die zwei alten Kilometersteine. Sie haben nicht immer hier gestanden, kommen sicher aus dem Bereich der Bundesstraße und sind beim Straßenbau auf diese Weise „gerettet“ worden.
Nur schwer ist die eingemeißelte Schrift zu entziffern: „120 km nach Innsbruck“ und fast scheint mir, auf dem zweiten Stein wären es 130 km nach Innsbruck. Mag sein, dass diese Steine 10 km weit voneinander entfernt aufgestellt waren. Die Schreibweise ist die gleiche, wie auf den Stundensteinen im Unkenbachtal. Da heißt es auf dem einen „1 Stunde nach Unken“ und auf einem zweiten „2 Stunden nach Unken“. Ungern würde ich verraten, wo sie stehen. Ein Stein ist schon einmal gestohlen worden. Ein aufmerksamer Zollbeamter am Steinpass hat ihn damals im Kofferraum eines „Sammlers“ entdeckt. Jetzt steht er wieder, wo er hingehört.
Der alte Pichlerbauer, Josef Haider, war österreichischer Reichsratsabgeordneter. Sein Sohn Peter Haider war Unkener Bürgermeister bis 1939 und nahm dieses Amt sofort nach Kriegsende wieder auf. Beide sind Ehrenbürger von Unken.
Über das Pichler Feld verlief früher die Pichler Schanze, ein Befestigungswall, der vom Steinpasstor bis zum Gseng verlief, von dem heute aber nichts mehr zu sehen ist.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
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