Gedenkbuch zur Jahrhundertfeier 1908
Zur Erinnerung an die Enthüllungsfeier
des Unkener Freiheitskämpferdenkmales
für 1800, 1805 u. 1809
am 20. September 1908
Motto: Nur ein Volk, das seine Vergangenheit kennt und sich derselben bewusst ist, vermag seine Gegenwart zu verstehen und den aufsteigenden Weg in die Zukunft zu wandeln.
Nachdem schon im Jahre 1887 im Strubpasse, 1900 in Lofer u. 1905 im Passe Luftenstein Dankzeichen an die heldenhaften Kämpfer in den Freiheitskriegen, an den zähen Widerstand, den das salzburger und tiroler Bergvolk dem übermütigen Korsen und seinen Verbündeten in unserer nächsten Umgebung leisteten, errichtet wurden, konnte Unken nicht seinen tapferen Vorfahren und ihren wackeren Mitkämpfern die geziemende Ehrung versagen.
Zur bleibenden Erinnerung daran sollte auch in Unken ein würdiges Denkmal entstehen, dem Wanderer verkünden, dass hier ein Boden ist, auf dem das Volk seine Scholle gegen einen übermütigen Feind verteidigte, die Nachkommen mahnend, ihrer heldenhaften Vorfahren stets ehrend zu gedenken und gegebenenfalls, wie sie, Land und Volk mit tapferer Hand und mutigem Sinn zu verteidigen.
Am 1. Dezember 1907 fand beim Kramerwirt eine vom Herrn Gemeindevorsteher Josef Haider, Pichlerbauer, einberufene Versammlung statt, in welcher zwanglos über die Errichtung eines Denkmales in Unken beraten wurde.
An der sehr gut besuchten Versammlung nahmen aus Lofer die Herren Bezirks richter Adolf Pergler und Möbelfabrikant Johann Stainer teil.
Der Zweck der Versammlung, der von Herrn Adolf Pergler eingehend erläutert wurde, fand kräftigen Beifall und es konnte gleich zur Wahl eines engeren und weiteren Ausschusses geschritten werden.
Dieser sollte sogleich die vorbereitenden Schritte tun, um die Enthüllung bis zum Herbst 1908 sicher zu stellen.
Engerer Ausschuss
- Herr k.k. Bezirksrichter Adolf Pergler, Obmann
- Herr Gemeindevorsteher Josef Haider, Stellvertreter Herr Veteranenhauptm. Johann Ebser, Kassier
- Herr Lehrer Michael Kaiser, Schriftführer
- Herr Oberschützenmeister Rupert Posch
- Herr Feuerwehrhauptm. Sebastian Wimmer
- Herr Kapellmeister Rupert Leitinger
Weiterer Ausschuss:
- Herr Friedrich Huber, Oberlehrer
- Herr Simon Posch, Maiauer
- Herr Peter Hinterseer, alter Bauregger
- Herr Simon Krimbacher, Kechtbauer
- Herr Peter Stockklauser, alter Maiauer
- Herr Josef Friedl, Fritzbauer
- Herr Franz Leitner, Kößlerbauer
- Herr Josef Wimmer, Eggerbauer
- Herr Johann Schmuck, Geißlerbauer
- Herr August Lohfeuer, Weberbauer
- Herr Anton Herbst, Auerbauer
- Herr Jakob Döllerer, Jagdaufseher
- Herr Johann Wohlschlager, Bindermeister
- Herr Georg Herbst, alter Schiederweber
- Herr Johann Friedl, alter Fellnerbauer
Hierauf wurde beschlossen, ein Denkmal, keine Gedenktafel, im Werte von 1500 K zu schaffen und dasselbe in der Mitte des Ortes, im Neuhausergarten hart an der Reichs straße aufzustellen, welcher Standort von allen vorgeschlagenen der passendste genannt werden musste.
Die erste Versammlung des Denkmalausschusses fand am 14. März 1908 im Gasthof zur Post statt. In dieser wurde der Entwurf des akad. Bildhauers Leo von Moos, Salzburg, der ein Gipsmodell einsandte und selbst zur Versammlung gekommen war, einstimmig angenommen.
Das Modell stellt einen Kämpfer in der alten Landestracht dar, welcher den Stutzen in der Faust an einem Felsblocke stehend, dem ankommenden Feinde entgegenschaut. Diese Figur sollte 1.90 m hoch aus wetterfestem Kalkstein gehauen werden und dazu Martin Friedl, Fuchsbauer, als typische Figur Modell stehen.
Aus Anlass der gleichzeitigen Feier des 60jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. bekam Herr Leo von Moos auch den Auftrag, ein Bronze relief (Brustbild) des Kaisers anzufertigen, welches zur Erinnerung in den Felsblock eingesetzt werden sollte.
Als Tag der Enthüllung wurde der 20. September 1908 festgesetzt. Die Inschrifttafel, deren Anfertigung Herrn Steinmetzmeister Moriz Hilzensauer in Saalfelden übergeben wurde, sollte folgende Legende erhalten:
„Zur Erinnerung an den Anteil der Unkener und des Unkenerbodens an den Freiheitskämpfen von 1800, 1805 u. 1809.“
Nun wurden auch Einladungen u. Spendengesuche, denen je eine Broschüre „Selbst- und Landesverteidigung der vereinigten Pinzgauer und Tiroler in den Jahren 1800, 1805 u. 1809“ von Adolf Pergler, k.k. Bezirksrichter, beigelegt war, an se. K.u.k. Majestät, sowie an die Herren Erzherzog Rainer, Franz Ferdinand d’Este, Eugen, Ludwig Victor und an viele Mitglieder des Hochadels abgesandt und die Sammlung von Beiträgen im Lande und Orte eingeleitet.
Das Ergebnis derselben wird am Schlusse dieser Dankschrift verzeichnet. Die weiteren Sitzungen des Ausschusses hatten nur Sammlungserfolge und Vorbereitungen zur Enthüllungsfeier zum Zweck.
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