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Unkener Geschichten

Ein herzliches Danke an die Autorin Christine Becker (†)

Die Bischofsquelle, saurer Brunnen in Unken wiederentdeckt

1946 – nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Major a. D. Karl Baumgartner, Altbürgermeister von Lofer und Besitzer des Hotel Bräu, die alten Pläne, die Quelle zu nutzen, wieder aufgegriffen und mit viel Tatkraft, persönlichem Geld und Engagement unter dem Namen Bischofsquelle vorangetrieben.

Er ließ die Schächte wieder freilegen, installierte eine Pumpe für deren Betrieb er aus Salzburg Leiheisenfässer mit rumänischem Spezialbenzin anforderte. Er korrespondierte u.a. mit Ärzten, Kurdirektoren Labors und Instituten wie der Bundesstaatlichen Anstalt für pharmakologische und balneologische Untersuchungen in Wien.

In einem Schreiben an das Erzstift St. Peter in Salzburg erläuterte er seine Pläne und bat um die Genehmigung der Verwendung des Stifts- wappens für die Flaschen Etiketten.

Als Partner für die Abfüllung legte die Firma Stranz & Scio in Salzburg ein Angebot für Fla- scheneinsatz, Korken, Abfüllfilter und Fracht vor. Vertriebspartner sollte die Mineralwasser- Abfüllung Huber in der Kaigasse in Salzburg sein.

Baumgartner sicherte sich das Wohlwollen von Primar Dr. Sandhofer von der II. Medizinischen Abteilung der Landeskrankenanstalten in Salzburg sowie der alten f.e. Hofapotheke und Dr. Sepp Wichtl in Wien, der das Unkener Wasser mit großem Erfolg bei seinen Patienten eingesetzt hat.


Dr. Sepp Wichtl schreibt (Auszug): Das Heilwasser bewährte sich mir bei Gastritis wobei ¼ Bischofsquellenwasser warm bis heiß getrunken in kurzer Zeit zum Schwinden der Magenschmerzen und des lästigen Sodbrennens führte.

In Fällen leichter, chronischer Obstipation bewirkt das Wasser der Bischofsquelle gerin- ges Abführen (lauwarm getrunken) und somit regulierend auf die Darmtätigkeit. Will man in Fällen schwerer Obstipation die laxierende Wirkung verstärken, war es zweckmäßig, das Wasser kalt, ½ Stunde vor dem Frühstück zu trinken.

Letztere Art der Anwendung bewährt sich auch besonders gut bei chronischer habitueller Obstipation der Frauen, wobei neben diätetischer Behandlung täglich früh und abends 1/8 bis ¼ Liter kalt getrunken wird. Diese Art der Behandlung kann auch längere Zeit ohne Schaden fortgesetzt werden.

Ein weiteres zweckmäßiges Anwendungsgebiet zeigte sich mir in Fällen der Fettsucht, wobei das Heilwasser durch die Förderung der Darmpassage und die damit schlechtere Ausnützung der Nahrung und durch die direkte fettentziehende Wirkung der Natriumsulfatjonen als harmloses Entfettungsmittel wirkt.

Irgendwelche unangenehmen Nebenerschei- nungen oder schädigende Wirkung auf den Organismus wurde bei Anwendung des Bi- schofsquellenwassers nicht beobachtet. Zusammenfassend kann ich daher, soweit ich Erfahrung mit dem Wasser der Bischofsquelle gesammelt habe, dasselbe zur Behandlung von Magen- und Darmleiden sowie Fettsucht bestens empfehlen. Hochachtungsvoll..


Um das Heilwasser bekannt zu machen, wurden zunächst Flaschen gratis geliefert und praktische Erfahrung damit gesammelt.

Den ausführlichsten Schriftverkehr gab es mit Prof. Dr. Ferdinand Scheminzky, Vorstand des physiologischen Institutes der Universität Innsbruck sowie des ihm untergeordneten Forschungsinstitutes Gastein.

Was war es, womit sich so viel Aufmerksamkeit erreichen ließ? Die amtlichen Analysen bestätigten eine große Ähnlichkeit mit den berühmten Heilbrunnen in Wiesbaden und der Luisenquelle in Bad Ischl sowie großartige Heilwirkung.

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Es gab natürlich bei all diesen Aktivitäten auch Gegenwind. Die verschiedenen Ergebnisse der Analysen beruhten wohl auf Wasserentnahmen in unterschiedlicher Tiefe und der geringen Beachtung der jeweiligen Witterung. (Regen - perioden, Schneeschmelze). Der veröffentlichte Analysenauszug musste korrigiert werden in „Auszug aus der chemischen Voruntersuchung“, auch waren die Angaben dort nicht fachmännisch korrekt. Das Amt der Landesregierung meldete sich 1947 mit der Rüge, dass niemand einer Quelle einen Namen geben dürfe, der den Anschein erwecke, dass die Quelle eine Heilquelle wäre solange sie nicht von Amts wegen zu einer Heilquelle erklärt wäre.

Nicht zuletzt meldete sich auch der Unkener Bürgermeister Peter Haider zu Wort. Er berichtete von einer Gemeinderatssitzung und einer Vollversammlung des Fremdenverkehrs- vereins.

Jedes Mal wurde ihm die „strenge Frage“ gestellt, ob er seine Zustimmung gegeben hätte, dass Lofer die Nutzung der Quelle übernehmen darf. Dies war weder mündlich noch schriftlich je geschehen. „Solches wäre im umgekehrten Fall, dass nämlich Unken ohne Zustimmung von Lofer dort aktiv würde auch nicht denkbar“ schrieb Peter Haider, zurecht erbost.

Peter Haider wies auch noch ausdrücklich auf einen Umstand hin, der mir bei der Lektüre des umfangreichen Schriftverkehrs immer wieder aufgefallen ist. Es ist die ungeklärte Eigen- tumsfrage von Schloss Oberrain, das laut Grundbuch die Nutzungsrechte für die Meisl- quelle hat. Baumgartner geht von der Annahme aus, dass das Schloss, das seit 1940 der NS-Wohlfahrt in Berlin gehörte und 1945 von den Amerikanern bezogen wurde, wie anderes NS-Eigentum in den Besitz der Salzburger Landesregierung übergegangen war. Diese schrieb nach Lofer, dass sie von diesem ihrem angeblichen Nutzungsrecht nichts wüsste.

In Wirklichkeit aber gab es einen langen Prozess der früheren Eigentümerin Florence von Poser, in dessen Verlauf in Zusammenarbeit mit dem Sägewerk Vitzthum (Beschnsäge) mit Hilfe von Unkener Holzknechten ein ganzer Wald beim Brandlhof abgeholzt wurde um die Prozesskosten bestreiten zu können. Es gab einen Vergleich. Frau von Poser hat den Besitz zurückbekommen und 1957 an die Salzburger Landesregierung verkauft.

Vielleicht ist diese Unklarheit auch ein Grund gewesen, warum die großen Pläne um diesen Heilbrunnen wieder einmal in Vergessenheit versunken sind.

WIR WANDERN weiter über den Hügel und vor uns liegt jetzt der Sonnberg. Mancher Bauer hat kaum ein paar Quadratmeter ebenen Grund. Maschinen sind nur bedingt einsetzbar. Die Bewirtschaftung der steilen Felder ist mühsam und nicht ungefährlich. Sie erfordert neben Fleiß und Geschick des Bauern auch den Ernteeinsatz aller Familienmitglieder. Hier wird mit der Sense gemäht, mit Gabeln gewendet und das Heu mit dem Rechen „zusammengeheut“, seit eh und je. Eigentlich hat hier nicht einmal die Erfindung des Rades viel Arbeits erleichterung gebracht.

Oberhalb des Fuchsbauernhofes, hinter dem „ Wildschütz “, wo man übrigens Kutschfahr- ten buchen kann, am Waldrand, da gibt es ein altes verfallenes Bergwerk.


Wir danken außerdem den Erben zur Freigabe des geschichtlichen Werkes der Unkener Spaziergänge!


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