Waldbrand am Köstler Hörndl
Am 1. Juli 1950 bemerkte man einen Waldbrand am Köstlerhörndl in völlig unzugänglichem Gelände in 1.200 Meter Höhe, wahrscheinlich ausgelöst durch ein unscheinbares Sonnwendfeuer vom 24. Juni. Große Trockenheit ließ die Glut in den Latschen lange glimmen, ein Gewitter brachte nicht das erhoffte Ende des Brandes und starker Wind trieb das Feuer sogar bis hinauf zum Geierkogel. 25 Feuerwehren waren mehrere Tage und Nächte im Einsatz. Vom Aschaugraben aus wurden Pumpen und Schläuche mit Pferdegespannen über den steilen Weg zur Aschauklaus’ gebracht. Eine zwei km lange Relaisleitung mit sieben Pumpen wurde gelegt, 700 Höhenmeter mussten überwunden werden. Die Feuerwehr Hallein stellte eine Telephonleitung und die Dienststelle der amerikanischen Besatzungseinheit in Zell am See stellte Jeeps und ein Kettenkrad um Verpflegung und Treibstoff an die Einsatzstellen zu bringen. Es war ein gefährlicher Einsatz, der nur durch unendliche Mühe und Zusammenarbeit am 7. Juli zum Erfolg führte. Der verursachte Schaden für den Köstlerbauern Anton Leitner betrug ca. S 5.000.-, die Kosten für die Löscharbeiten S 36.000.-. Trotzdem – es konnte verhindert werden, dass sich der Brand über den ganzen Achberg und die Wälder der gegenüberliegenden Reiter Berge ausbreitete, wo er noch enormen Schaden hätte anrichten können.
WIR KOMMEN am hochmodernen Klärwerk vorbei, dessen Zuleitung der Saalach entlang die Gemeinden Lofer, St. Martin und Unken entsorgt.
Die Straße, die wir jetzt erreichen, führt, leicht aufwärts, zum ehemaligen Zollamt Steinpass. Jenseits der Straße beginnt der Gsenggsteig, über den wir nach Unken zurückwandern könnten. Hier ist auch die Autobus-Station und eine kleine Gaststätte.
GEHEN WIR aber nach rechts, sehen wir die Mündung des Steinbachs in die Saalach. Der Steinbach ist seit Jahrhunderten der Grenzfluss zwischen Bayern und Salzburg.
Seit Sommer 2002 ist die neue Brücke über die Saalach fertiggestellt, die den alten Köstlersteg ersetzt. Über diese Brücke kommt man zum Köstler- und zum Schwaigerbauern, über den Haiderbauern nach Jettenberg oder Schneizlreuth in Bayern oder zum Eingang der wildromantischen Aschauklamm, durch die man nach Reith und über Au bis Lofer wandern kann. Der Forstweg, der am jenseitigen Ufer nach rechts abzweigt wird für Spaziergänger nicht unbedingt empfohlen. Hier verlief einmal der wunderschöne „Wilde Weg“, der flussaufwärts zum Möschlbauern, zum Achnerbauern und zur Kramerwirtsbrücke führte. Ein Erdrutsch hat ihn unpassierbar gemacht.
Unterkünfte Heutal & Unken:
www.unken.co
www.heutal.com
- Kramerwirtsbrücke oder Achnerbruck’n
- Flusshäuser
- Fellner Lack und alter Sportplatz auf der Fellner Au
- Gletscher Ei, ein Granit aus der Eiszeit vor 15.000 Jahren
- Schütterbadsteg und neue Brücke von 1991
- Großer Oberrainer Knogel
- Löwenquelle und Brunnengeist
- Badhaus von 1842, unterhalb von Schloss Oberrain
- Schütterbad – Badequelle, altes Heilbad und neuer Gasthof
- Festung Kniepass – Straßenbau am Pass im 17. Jahrhundert
- „Wenn diese Straße erzählen könnte...“
- Innersbachklamm, klein, aber ein Erlebnis
- Holztrift aus den Reither Bergen zur Saline Reichenhall im 16. Jahrhundert
- Einpfarrung Reith, bis 1903 zur Gemeinde Unken, aber zur Pfarre St. Martin gehörig
- Der alte Hochreiter erzählt aus seinem Leben - Wilderergeschichten
- Die drei Brüder – Sage über die Entstehung der Felsformation
- Erstbesteigung der Alpa Wand 1951 durch zwei Loferer und einen Unkener
- Bergtod für Walter Mader und Walter Kedra
- Brechel- oder Badstub’n, früher bei jedem Hof, heute eine Seltenheit
- Gasthof „Zu den drei Brüdern“, zur Einkehr bestens empfohlen
- Reither Feuerwehrhaus - Löschgruppe von Reith, gegründet 1894
- Reither Kirche, gebaut 1670, dem Heiligen Kaiser Heinrich geweiht
- H.P. Wimmer, ein junger Künstler aus Reith
- Reither Brücke, neu erbaut 1998
- Die alte Kapelle an der Reither Brücke und der Schmerzensmann
- Radwandern im Saalachtal
- Merkwürdigkeit aus der frühen Nazizeit
- Das Abdeckerhaus – Geschichten um den Abdecker oder Schinder
- Haus- und Hofmarken aus Reith
VON EINER BANK aus sehen wir vielleicht den Wassern der Saalach zu. Über diesen Fluss sind Jahrhunderte lang ganze Wälder nach Reichenhall geschwommen, zusammengeschnitten auf drei Fuß lange Stücke. Fichtenholz, zum Befeuern der vielen Sudpfannen für die Salzgewinnung. Die Sole kam immer zum Holz. Auf der Saalach wurde es im 16. Jahrhundert recht still. Die gesamten Wälder waren abgeholzt. Aufforstung, wie wir das heute kennen, gab es nicht. Die Bayern waren auch, nach Streitigkeiten, von des Erzbischofs Drohung, ihnen das Feuerholz aus den Saalforsten zu verweigern, nicht besonders beeindrukkt. Sie wussten, es war eh keins mehr da. So ging die Sole weiter zum Holz. Zuerst bis Traunstein, nach der Abholzung dort, sogar bis Rosenheim. Aber die Bäume wuchsen nach und die Holz- und Triftarbeit in den Bayerischen Saalforsten blieb ein lebenswichtiger Broterwerb für die hiesigen Bauern. Mit dem Bau der Eisenbahn und dem Zugang zur Kohle sowie dem Bau des Saalachsee-Stauwerks für Elektrizität hörte die Holztrift um 1912 auf.
Und wohin geht das Holz aus den Bayerischen Saalforsten heute? Man kann es kaum glauben, manches schwimmt auch heute noch. Ausgesuchte, hochwertige, astreine Tannen etwa, die kürzlich mit LKW über Winklmoos nach Seegatterl und in Containern mit der Bahn nach Holland transportiert wurden um über das große Meer nach Japan verschifft zu werden. Für biologisches Bauen mit Holz kommt es immer öfter vor, dass wertvolles Bauholz auf das Datum genau geschlagen werden muss.
Unkener Holz findet auch in den vatikanischen Werkstätten zur Restaurierung von Bilderrahmen Verwendung. Und früher hat man es einfach verheizt....