Contumaz, Quarantänestation
DER KLEINE STEIG führt unterhalb des Pointhäusels vorbei, in dem während der Typhusepidemie im Jänner 1920 eine Quarantänestation eingerichtet war. Schriftlich wurde eine Krankenschwester aus Salzburg angefordert.
Eine andere Meldung über eine Isolierstation fand Kustos Helmut Adler in einem Archiv. Welches Haus gemeint ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
Contumaz in Unken 1805
Im angrenzenden Bayern herrschte im Spätherbst 1804 eine höchst ansteckende, auf Menschen übertragbare Seuche. Aus diesem Grund wurde in Unken zu Ende des Jahres 1804 eine Seuchensperre errichtet, fußend auf einer Ministerialverordnung, die am 21.11.1804 durch die kurfürstliche Regierung erlassen worden war. Zwecks Seuchenbekämpfung wurde in der Nähe der Grenze ein an der Hauptstraße nach Unken gelegenes Haus beschlagnahmt und als Contumazhaus adaptiert. Vor ihm stand Tag und Nacht ein Posten. Dieser musste alle aus Bayern kommenden Fahrzeuge und Personalausweise kontrollieren. Von Salzburg wurde zu diesem Zweck vom 1. bis zum 22. Dezember 1804 der Gropper (Lastenträger) Johann Leutner abgestellt. Er hatte die Frachtbriefe der aus dem Ausland ankommenden Fahrzeuge zu überprüfen, die Art der geladenen Ware zu kontrollieren, die Anzahl, das Gewicht und die Herkunft der auf den Frachtpapieren vermerkten Stücke mit den Listen zu vergleichen. Bei Unstimmigkeiten konnte er die ganze Fuhr’ abladen lassen. In so einem Fall wurden Frachtstücke, zumal wenn sie aus seuchenverdächtiger Gegend kamen, mit Nummern versehen, in Listen erfasst und im Contumazhaus gelagert. Hier wurden sie entseucht, das heißt, einer vierundzwanzigstündigen Desinfektion mittels einer Räucherung mit Schwefel und Salpeter, dem noch Vitriolöl beigemischt war, unterzogen.
Einem Schreiben vom 15. Jänner 1805, verfasst von Joseph Metzger, Obervor - steher des gesamten Handelsstandes in Salzburg, im Namen der „kurfürstlich wollöblich gnädigst verordneten Sanitäts Commission“ entnehmen wir, dass in diesem Comtumazhaus eine ziemliche Unordnung herrschte. Zwar waren für dieses Magazin zwei Posten abgestellt, doch diese kümmerten sich kaum um die dort untergestellten Waren. Metzger vermerkt, dass hier etliche „in Kisten gelagerte Früchte, vorzüglich vier ganze Kisten mit Lemonien (Zitronen) platterdings verdorben sind und zwanzig Stück Devreker Kotzen (Decken aus dem Defregger Tal) von den Mäusen gänzlich zerfressen wurden, welches bloß der schlechten Aufsicht und Obsorge zur Last fällt“ Für diesen Seuchenkordon erwuchsen dem Pfleggericht Lofer Kosten von 406 Gulden und 45 Kreuzern.
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