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Unkener Geschichten

Ein herzliches Danke an die Autorin Christine Becker (†)

Die Raiffeisenbank Unken

Die Raiffeisenkasse in Unken wurde am Lichtmesstag 1920 gegründet. 1886 war die erste Raiffeisenkasse in Österreich gegründet worden. Die Vorgeschichte ist kurz erzählt: Der Sohn Kaiserin Maria Theresias, Joseph II., schaffte 1781 die Leibeigenschaft im Habsburgerreich ab. Dies war nicht von heute auf morgen zu bewältigen. Es dauerte bis 1848 - inzwischen war das fürsterzbischöfliche Salzburg zu Österreich gekommen - bis die Bauern von jedem Zehent befreit und wirklich eigenständig wurden. Ungeübt, mit den Gesetzen des Marktes umzugehen, waren sie jetzt großen finanziellen Gefahren ausgesetzt. Da sie damals keine Bankkredite bekommen konnten, mussten sie Geld von Privaten oft zu Wucherzinsen aufnehmen. Die mittelalterlichen Vereinigungen der Zünfte und Handwerker, die Interessengruppen schützen konnten, gab es nicht mehr und hätten für den neuen Bauernstand erst erfunden werden müssen. Das war die Stunde der Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaften

Friedrich Wilhelm Raiffeisen
Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Begründer des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens ist am 30. März 1818 in Hamm an der Sieg geboren und am 11. März 1888 in Neuwied am Rhein gestorben. Die Not der Menschen in der Landwirtschaft um die Mitte des 19. Jahrhunderts (Wucherzinsen, Überschuldung, Zwangsversteigerungen) führte zum Genos sen schaftsgedanken. Raiffeisen war streng konservativ, betont christlich sozial eingestellt. Grundgedanke war Selbsthilfe, Wohl tätigkeit, ehrenamtliche Leitung von Genossenschaften durch Ortsansässige und regionale Begrenzung. Das eingezahlte Geld blieb am Ort. Der Gewinn auch. Bis heute ist der Grundgedanke des Gründers Basis der Geschäftsführung eines inzwischen großen Wirtschaftsimperiums geblieben.

Die Umsetzung der Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist in den alten Protokollen nachzulesen. Das ganze Dorf und viele Unkener haben Nutzen daraus gezogen. In der ganz schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurden für die Bevölkerung Lebensmittel gekauft, für die Bauern Getreide und für die Feuerwehr eine Benzinmotorspritze. Es gab Spenden für den landwirtschaftlichen Schul - verein, eine Schulausspeisung und für das Domgeläut in Salzburg. Die Bauern bekamen Kredit für die Anschaffung von Hafer um beim Loatfahren Geld verdienen zu können oder ein Darlehen für den Kauf eines Pferdes aus dem gleichen Grund. Um nur ein paar Beispiele zu erwähnen. 1950 wurde der Bau eines Raiffeisenhauses mit einem Lagerhaus beschlossen. Nach mehrmaligem Umbau und Neubau entstand das Haus, wie wir es heute sehen. Immer noch der ursprünglichen Philosophie verpflichtet, humanitär und kulturell engagiert in vielen Bereichen auch außerhalb des Geldgeschäftes, ist die Raiffeisenkasse aus unserem Dorf gar nicht wegzudenken.


Unterkünfte Heutal & Unken:
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Wir danken außerdem den Erben zur Freigabe des geschichtlichen Werkes der Unkener Spaziergänge!


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