Unsere bayerischen Nachbarn, bis 1952 nach Unken „eingepfarrt“.
DER „AUFSTIEG“ BEGINNT mit dem Weg zur Kirche. Vor dem Pfarrhof fängt der Steig an, den die Unkener „Kreuzerist“ nennen. Der „Kreuzerist“ hieß früher „Mellecker Wegl“. Diese Bezeichnung ist heute nicht mehr gebräuchlich und das kommt so: Von 1640 bis zum Jahre 1952 waren die Bewohner der bayerischen Nachbar-Ortschaften Melleck, Ristfeucht und Schneizlreuth in Unken eingepfarrt. Die nächste bayerische Kirche, St. Nikolaus in Bad Reichenhall, wäre für ihren Kirchgang, Hochzeiten, Taufen und Versehgänge viel zu weit entfernt gewesen. Man denke an einen Fußmarsch oder eine Fahrt mit einem Fuhrwerk! Erst als Schneizlreuth 1952 eine eigene Kirche bekam, hörte dieser Weg auf, der Kirchweg der Mellecker zu sein.
Der Umstand, dass Bayern zu unserer Kirche kamen, hatte u. a. zur Folge, dass die NSDAP bei uns so viele Anhänger gefunden hat. Das klingt merkwürdig und ist doch so schlüssig. Als Not und Arbeitslosigkeit in den Dreißiger Jahren in Österreich besonders groß wurden, kamen die deutschen Kirchgänger – vergleichsweise – aus dem Wohlstand. Sie hatten gut bezahlte Arbeit beim Autobahnbau, dem Ausbau des Obersalzbergs und der Queralpenstraße. Kein Wunder also, dass sich die Unkener Anteil an dem wirtschaftlichen Aufstieg der Nachbarn wünschten.
Alpengasthof Möseralm vor dem Umbau 1981 und heute
Sie finden übrigens im Kriegerdenkmal am Friedhofseingang zwei Soldaten. Einer trägt die österreichische Uniform, einer eine deutsche Pickelhaube. Auf den Tafeln sind auch die Gefallenen aus unserer bayerischen Nachbarschaft verzeichnet. Auch dies eine der vielen Merkwürdigkeiten, die ihren Ursprung in unserer geographischen Nähe zu Deutschland und der grenzüberschreitenden Pfarrzugehörigkeit hatte. Und die Gräber der Mellecker befanden sich auf der Pfarrhofseite des Friedhofes, was auf so mancher Wandtafel an der Kirchen - mauer heute noch nachzulesen ist.
Passend zum „Mellecker Wegl“ war das kleine Holzgatterl an der Treppe zum Friedhof das Mellecker Gatterl.
Hier muss ich Ihnen unbedingt eine Geschichte aus dem Sommer 1998 erzählen. Sie bringt uns zwar weit von unserem Weg ab – trotzdem! Und sie bezieht sich wohl auf das Gatterl drüben am Haupteingang zum Friedhof, das dort vor dem Bau des Kriegerdenkmals nach dem Ersten Weltkrieg existierte. Sehen Sie in Ihrer Nähe nicht gerade eine Bank?
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