Der ehemalige Lukaswirt
Das Haus wird 1561 erstmals genannt. Als Realgewerbe ruhen auf dem Haus: Branntweinausschank- und Brotfeilhabergerechtigkeit.
Unter dem Bild der Maria Plainer Madonna, die wohl wegen der Verwitterung fast zur schwarzen Madonna geworden ist, sind an der Hauswand Brotlaibe und ein Krug abgebildet.
Zur Zeit Kaiserin Maria Theresias, bevor es hier einen Bäcker gab, war dies eine „Filiale“ einer Reichenhaller Bäckerei, wofür in den Bayerischen Saalforsten Weiderecht für zwei Pferde eingetragen war.
Anstelle des großen Hauses gegenüber stand früher ein Wagenschuppen, wie er zu jedem Wirtshaus gehörte. Nachdem die Zeit der Kutschen vorüber war, ist er zu einem Allzwecksaal umgestaltet worden war. Das schlichte Gebäude war schon vor dem Weltkrieg und bis lange in die Nachkriegszeit hinein, bevor der Kramerwirtssaal aus - und später der Postsaal neu gebaut wurden, das Zentrum unseres gesellschaftlichen Lebens. Viele Feste wurden hier gefeiert.
Dort gastierte auch das erste Wanderkino. Dort gab es eine Kegelbahn. Dort probte die Musikkapelle. Nach dem Krieg fanden zuerst im Gasthof Schütterbad, später hier die lange umstrittenen Tanzveranstaltungen mit der „neichn Musi“ statt. Tango, Foxtrott, Rumba wurden getanzt und besonders vom Trachtenverein heftig bekämpft. Die Kapelle Bauer hatte den Zeitgeist aufgegriffen, spielte zuerst nach dem Gehör die Musik aus dem Radio, bald aber wusste sich der „Bauer Franzi“ Noten zu besorgen. Der Krieg war vorbei, ein neues Lebensgefühl war angesagt.
Die Schützen allerdings hatten ihren Schieß- stand im Keller des alten Hauses.
Gut erinnere ich mich an die gemalte Kulisse mit felsigen Gipfeln im Abendrot hinter einer Almhütte. Das war das Universal Bühnenbild für alle Bauerntheateraufführungen. Ich erinnere mich auch an ein Krippenspiel in dem ich Maria hieß...
WENN WIR JETZT nach links und vor dem ehemaligen Lukaswirt vorbeigehen, lassen wir das Haus Nr. 137 rechts liegen. Das war früher das Haus des Sattlers. Unvergess- lich für mich – der Geruch nach Leder.
JETZT BEFINDEN wir uns auf der historischen Straße. 1902 startete in Paris die erste Auto-Fernfahrer Ralley. Die Strecke verlief über diese Straße. Eine ungewöhnliche Vorstellung für uns – am Oberrainer Bichl und am Mellecker Bichl mussten den Autos Pferde vorgespannt werden.
Hier sind die Postkutschen gefahren, hier sind Napoleons Truppen marschiert und hier zogen sicher auch die vom Erzbischof aus dem Lande verjagten Protestanten durch.
Unterkünfte Heutal & Unken:
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- Großer Oberrainer Knogel
- Löwenquelle und Brunnengeist
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- Schütterbad – Badequelle, altes Heilbad und neuer Gasthof
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