Großer Oberrainer Knogel – 11.000 Jahre alte Spuren von Menschen
Abri Oberrain – 11.000 Jahre alte Spuren von Menschen, die hier Schutz und Unterstand gefunden haben.
Mag. Helmut Adler, vor seiner Pensionierung jahrzehnte lang Tierarzt im Saalachtal, Gründer und Kustos unserer beiden Unkener Museen, Volkskundler, Historiker und Erforscher der Unkener Frühgeschichte, verdanken wir unser heutiges Wissen darüber.
Wir können davon ausgehen, dass schon in prähistorischer Zeit ein Pfad entlang der Saalach durch Unken in das Gebirge führte. Er verband das Alpenvorland mit den fruchtbaren Talböden und den erzreichen Bergen in den Tauern und führte weiter bis nach Italien.
Unken wird wohl eine Raststation gewesen sein. Den ersten Pass, den Steinpass, hatte man überschritten, jetzt lag der ungleich schwierigere Kniepass vor einem. Mag sein, dass man eine Wetterbesserung abwarten musste, das Zurückweichen des Hochwassers, die Reparatur des Steges durch die Enge des Kniepasses, das Wegräumen einer Mure oder eines Windwurfes.
Hier hatte das Wasser der Saalach viele Halbhöhlen ausgewaschen, sie boten Schutz für den Jäger, der zu bestimmten Jahreszeiten zur Jagd in diese wildreiche Gegend kam und für den Handelsmann mit seiner wertvollen Last.
Ein besonders günstiger Rastplatz war die nach Süden ausgerichtete Halbhöhle am großen Oberrainer Knogel. Süden bedeutete Wärme und mehr Trockenheit für die Menschen, von denen nachgewiesen werden konnte, dass sie sich, hier aufgehalten haben, mehrere Jahrtausende vor der Geburt des berühmten „Ötzi“, dem Mann vom Hauslabjoch.
Vor 100 Jahren, Oberrain erlebte seine touristische Blütezeitzeit, wurde am Knogel ein Spazierweg angelegt. Der Boden dieser Halbhöhle wurde etwas vertieft und eingeebnet, damit eine Bank aufgestellt werden konnte. Diese Bank war eine bevorzugt aufgesuchte Stelle aus den oben genannten Gründen, warm, hell und trocken mit einer guten Aussicht. Diese bedeutete jetzt Erbauung, früher Sicherheit.
Im Jahre 1968 wurde der Ort genauer untersucht. Wie viel Erdreich früher schon verloren gegangen war, konnte nicht festgestellt werden. Helmut Adler jedenfalls kümmerte sich um den Aushub und fand neben neuzeitlichen Scherben und einem alten Eisenschlüssel auch einen Bergkristall - Abspliss, der vom Salzburger Landesarchäologen Martin Hell als wertvolles Fundstück erkannt wurde. Der Straßenverbreiterung fielen damals 1.50m Felswand zum Opfer.
Als später eine weitere Straßenverbreiterung geplant wurde, nahm Helmut Adler seine Forschungen wieder auf. Die Bodenuntersuchungen brachten einmalige Ergebnisse.
Fest steht, dass von den mitgebrachten Utensilien wie etwa Pfeilspitzen, Steindolch, Feuerstein und Lederriemen, nichts zurückgelassen worden ist. Essensreste wurden sicher über die Felswand in die Tiefe geworfen. Man fand aber kleine Stücke zersplitterter Röhrenknochen vom Wild, teilweise ausgeglüht. Reste von Holzkohlestückchen bestätigten die Existenz einer Feuerstelle. In etwa 70cm Tiefe fand man ein Stück Hirschknochen, eine ausgeglühte Adlerkralle und das aus einem Geweih angefertigte Fragment einer Harpune.
Etwa 450 für den Archäologen interessante Absplisse konnten geborgen werden. Die Funde passen gut zur Radio – Carbon – Da-tierung, die mit ihrem Mittelwert von 9.490 vor Chr. eine Benützung dieser Halbhöhle in der Zeitstufe des Alleröd, einer nacheiszeitlichen Wärmeperiode, belegt.
Im Zuge des Baues der Umfahrung durch den Achbergtunnel wurde diese neue Brücke gebaut und 1991 dem Verkehr übergeben.
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